Mini-Bibliothek voller Literatur - 
die Bücher-Haltezelle von Frankfurt (Oder)

 
Im Ortsteil Markendorf gibt es jetzt eine Bibliothek im Miniaturformat. Am Begegnungszentrum Feldsteinhaus, direkt an der Straßenbahn-Haltestelle Fuchsweg, steht eine umgenutzte Telefonzelle voller Bücher. 

10. Juni 2021, 12:00 Uhr•Frankfurt (Oder) 
Ein Artikel von 
 
Ines Weber-Rath 

Markendorfs "Bücher-Haltezelle": Anna (4) und ihr Vater Martin Veckenstedt, 
Marvin Jahn, Anne Müller sowie Klaus-Dieter Peil und Azubi Ben Priewisch (v.l.) gaben die Mini-Bibliothek am Feldsteinhaus frei.© Foto: Ines Weber-Rath




Die Lektüre für die Straßenbahnfahrt in die Innenstadt von Frankfurt (Oder) vergessen? Kein Problem für alle, die an der Haltestelle Fuchsweg im Ortsteil Markendorf einsteigen. Dort steht jetzt, nur wenige Meter entfernt, am Feldsteinhaus, eine „Bücher-Haltezelle“. Am Mittwoch wurde sie eingeweiht.

Die Vorsitzende des Ortsvereins war die Initiatorin

Die Vorsitzende des Ortsvereins Markendorf, Anne Müller, erinnerte vor etwa 20 Gästen der kleinen Einweihungsfeier an die Entstehungsgeschichte, die mit ihrem eigenen Faible für Bücher, dem Umstieg aufs E-Book und übervollen heimischen Bücherregalen begann. 
Anne Müller begeisterte ihre Mitstreiter im Ortsverein für die Idee einer Mini-Bibliothek in einer ausgedienten Telefonzelle.

Elektrofirma war der Hauptsponsor

Im Februar 2020 begann die Suche nach einer solchen. Schnell sei klar geworden, „dass sich das unser Verein nicht leisten kann“, berichtete Anne Müller. Die Suche nach Sponsoren war erfolgreich: Markus Jahn, Geschäftsführer der gleichnamigen Elektrofirma, übernahm die Kosten für den Kauf, Antransport, das Aufstellen auf dem vorbereiteten Fundament und auch für die komplette Neugestaltung. Eine kleine Solaranlage auf dem Dach erzeugt den Strom für die Innenbeleuchtung.

Die Bücher-Zelle erstrahlt jetzt in Blau-Grün, die Regale im Innern sind Maßanfertigungen. Gefüllt haben sie viele Markendorfer mit ihren Bücherspenden.

Azubis bauten die Rundbank ums Bücher-Häuschen

Wer sich in die Bücher einlesen will, um zu entscheiden, welches man mitnimmt, braucht dabei nicht zu stehen. Carsten und Stefan Peil von der gleichnamigen Frankfurter Tischlerei stellten ihre Azubis Ben Priewisch und Reneé Nanett Kriegelstein ab, um eine Rundbank aus Lärchenholz in U-Form um das Bücher-Häuschen zu bauen.

 

Als es ums reinigen und einräumen ging, hatten die Mitglieder des Markendorfer Ortsvereins junge Hilfe: Mädchen und Jungen aus dem AWO-Kinder- und Jugendtreff im Feldsteinhaus wollen für Ordnung und Sauberkeit sorgen. 
Sie wollen die Fenster zudem noch mit Window-Color-Bildern gestalten.

Anne Müller dankte allen Sponsoren und Helfern herzlich für ihr Engagement und lud die Markendorfer ein, die Bücher-Haltezelle rege zu nutzen.